Raus aus der Komfortzone – Rookies rocken Silberseetriathlon

von Sascha Jänicke

 

Raus aus der Komfortzone Laufen, hieß es für sieben LaufsportfreundInnen am 28.07.2019 in der Nähe von Bremen. Für die drei StarterInnen der olympischen Distanz (1,5 schwimmen; 40km Rad fahren; 10km Laufen)  ging es dabei sogar schon recht früh raus (auch aus dem Bett). Um kurz nach fünf klingelte der Wecker, da um 09:00 Uhr der erste Startschuss beim Triathlon des LC Hansa Stuhr e.V. fiel. Früher Start an dem heißen Tag ein Vorteil? Veronika, Thomas und ich starteten etwas  zeitversetzt zum Sprung ins angenehm temperierte, ruhige, klare Wasser, da in wir verschiedenen Gruppen eingeteilt waren.

Für Thomas bedeutete es eine Prämiere über diese Distanz. Veronika ist ein alter Hase auf dem Gebiet und ich durfte auch schon die letzten zwei Jahre in Bad Zwischenahn und vor fünf Jahren in Hamburg über die OD starten. Nirgends war das Wasser so ruhig wie hier beim Silbersee am heutigen Tage, auch die doppelte Runde machte die Distanz übersichtlicher und gefühlt sogar kürzer. Insgesamt muss das dazu geführt haben, dass ich ohne Training meine Schwimmzeit verbessern konnte und sogar ¾ der Strecke kraulend unterwegs war. Ein guter Auftakt, auf den dann auch noch eine gute Radsession folgte. Das Bergtraining (Harz/Alpen) der letzten Wochen machte sich bezahlt. Die Strecke wurde mit hügelig in der Ausschreibung angegeben, irgendwie war sie dann doch eher bergig (immer eine Frage der Perspektive). Hinzu kam noch gut spürbarer Wind, was Veronika und Thomas ordentlich zusetze, wie sie berichteten. Reines Radtraining im Oldenburger Flachland bereitet einen da nicht drauf vor. Zudem sorgte die satte Sonne schon da für äußerst warme Temperaturen, der Vorteil des Frühstarts war spätestens hier in der Hitze verpufft.

Gerade beim anschließenden Laufen brannte es ganz ordentlich vom Firmament. Es war zwar größtenteils eine schattige Strecke (dreimal um den See), aber wo die Sonne durch kam herrschten wüstenähnliche Zustände (große Hitze & viel Staub in der Luft). Somit wurde die vermeintliche Paradedisziplin dann auch zum persönlichen Endgegner. Nicht der Hauch von Komfortzone. Selten habe ich beim Laufen so gelitten wie dort. Was sicher den zwei Einheiten davor geschuldet war, aber vor allem dem fehlenden Lauftraining zuzuschreiben ist. So ging es erst im Trainingstempo und später sogar darunter über die 10km. Drei- bis Viermal kämpfte ich konkret mit dem Gedanken stehen zu bleiben und zu gehen, doch die Disziplin siegte. So konnte ich am Ende im Laufschritt, mit einer insgesamt zufriedenstellenden Zeit, ins Ziel eintrudeln. Fertig aber glücklich lautet das Fazit des Tages. Ähnlich resümierten es auch Veronika und Thomas, die es sich nach all der Anstrengung nehmen ließen unsere vier Volkstriathlonstarter (500m, 20km, 5km) anzufeuern.

Carola ging dabei mittlerweile als Routinier ins Rennen, während Antje, Vero und Denise ihr Debüt feierten. Entsprechend aufgeregt und nervös die Stimmung vor dem Abenteuer Triathlon. Ein Zurück gab es nun nicht mehr, zu lang dauerten die Planungen bereits an. Schließlich hatten sie sich bereits im September 2016,  im Zuge des Weinfestfreffens, den Entschluss gefasst in fremde Sportgefilde aufzubrechen. Die Reise dauert nunmehr knapp drei Jahre, mit einigen Unterbrechungen. Nicht alle Reisebegleiter waren so diszipliniert wie die Drei. Der Redaktion liegen WhatsApp-Protokolle vor, wonach eindeutig hervorgeht, dass der Kreis der Verdächtigen einst mehr Personen umfasste. Zwei Herren, wir nenne sie mal Felix und Micha, blieben auf, dafür aber am Sonnabend unterstützend auch an, der Strecke. Nicht sparend mit guten, theoretischen Tipps natürlich. Trotzdem kamen, mit Carola, am Ende alle vier glücklich ins Ziel.

Über den Rennverlauf ist indes nicht viel bekannt. Nur, dass sich Denise und Vero auf der Radstrecke über den Weg „gelaufen“ sein mussten und sich dann gegenseitig motivierend ebenfalls gemeinsam durch die 5km Wüste kämpften. Carola liebt eher 15 Grad und Regen im Wettkampf. Antje führte die Reisegruppe an und kam als Altersklassenzehnte aus dem Wasser, machte allerdings die Konkurrenz dann auf dem Rad nass und fuhr ohne Klickis auf den ersten AK-Platz, den sie dann nicht mehr her gab. Beim Debüt gleich ein Treppchenplatz, Gratulation. Noch ist nicht bekannt, ob sie den Weg vom Rooki zum Routinier begehen, beschwimmen, befahren werden, oder ob es ein einmaliges Erlebnis war. Einmalig schön bestimmt. Was bekannt, dass der Satz viel: „Das Rad-, Schwimm- und Koppeltraining macht nicht nur Spaß und ist abwechslungsreich, sondern bringt mich auch für meinen Hauptsport Laufen weiter.“ Das klingt doch tendenziell nach mehr, wenn auch mit klarem Fokus. Laufsportfeundinnen halt!

 

Ergebnisse: Wer lief wie?

Fotos von: Nadine, Michael, Katja, Sascha, Thomas, Antje, Carola

 

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