NWZ, 19.Oktober 2017

Frank Gräfedünkel ging gegen 7320 Teilnehmer an den Start. Temperaturen von 32 Grad erschwerten den Lauf.

Sandkrug /Lissabon Eine Strecke mit schwierigen Steigungen und bis zu 32 Grad im Schatten: Ein Halbmarathon in der Hitze Portugals ist nicht ohne. Dennoch ist der Sandkruger Frank Gräfedünkel beim Lauf in Lissabon jetzt als bester Deutscher ins Ziel gekommen. Zusammen mit einigen Mitgliedern aus seinem Verein Laufsportfreunde Oldenburg (LSF) reiste er nach Portugal, um den Lauf von 21,09 Kilometern zu absolvieren.

Wann genau Gräfedünkel mit dem Laufen begonnen hat, kann er nicht genau benennen, aber schnell nahm er an 5000 oder 10 000 Meter Läufen teil. Zudem startete er mittlerweile bei drei Halbmarathons.

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Bereits im Dezember vergangenen Jahres entschied sich der 46-Jährige dafür, speziell für diesen Halbmarathon in Lissabon zu trainieren. Ab April fing er locker an zu laufen, dann wurde das Training immer mehr verschärft. Bis zu sechs Mal die Woche trainierte er und kam auf rund 120 Kilometer pro Woche. Dabei sei es wichtig, sich den Tag einzuteilen und gut zu organisieren, um Zeit für das Laufen zu schaffen, sagt er. Im Training für den Halbmarathon konzentrierte er sich auf viele lange Läufe und Tempoläufe.

Auch bei Wind und Wetter musste der Sandkruger in diesem verregneten Sommer raus. Um sich auf die Temperaturen in Lissabon einzustimmen, versuchte er, möglichst zur Mittagszeit – wenn die Temperaturen meist hoch sind – zu trainieren. In Portugal angekommen, sahen die Wetterverhältnisse allerdings ganz anders aus: „Diese 32 Grad haben uns echt überrascht“, erklärt Gräfedünkel, normalerweise sei es dort Mitte Oktober rund zehn Grad kälter. Nach der Ankunft in Portugal, einige Tage vor dem Wettkampf, trainierte Gräfedünkel auch noch in Lissabon. Gerade der erste Lauf war schwer, doch er konnte sich so gut es ging der Hitze anpassen.

Während des Wettkampfs war es für den 46-Jährigen wichtig, seine Energie zu sparen. Doch ab dem 17. Kilometer kam eine Steigung über eine Strecke von zwei Kilometern. „Dann war es gerade schwer, sich die Kräfte einzuteilen“, so Gräfedünkel. „Zu der Steigung in Lissabon gibt es hier keinen Vergleich.“ Der Sandkruger musste sich überlegen, ob er sein Tempo beibehält und seine Zielzeit erreicht oder lieber seine Kräfte schont. Er entschied sich für die zweite Variante. Mit einer Zeit von 1:23:57 Stunden kam er ins Ziel. „Im Rahmen dieser Wetterverhältnisse ist das die Bestzeit.“ Nach der Ziellinie war es am wichtigsten, zunächst so viel Wasser wie möglich zu trinken. „Man verliert extrem viel Flüssigkeit“, erklärt der Läufer. An den Versorgungsständen entlang der Rennstrecke habe er kein Wasser getrunken – das brauchte er alleine zur Abkühlung.

Obwohl viele Teilnehmer gegenüber Gräfedünkel einen Vorteil hatten, da sie das Wetter gewohnt waren, brachen einige Läufer im Ziel aufgrund von Kreislaufproblemen zusammen. Sie hätten sich übernommen, erklärt er. In der Gesamtwertung belegte er den 109. Platz von insgesamt 7320 Teilnehmern. Auch seine Mitstreiter vom LSF kamen alle gesund ins Ziel.

Wieder in Deutschland angekommen, trainiert Gräfedünkel direkt weiter: Seine Zeiten bei den 5000 und 10 000 Meter Läufen sowie beim Halbmarathon will er verbessern. Wann er den nächsten Lauf mit über 21 Kilometern antritt, weiß er auch schon: Im Mai geht er bei einem Halbmarathon in Riga an den Start.

NWZ, 19.10.2017

NWZ-Online 19.10.2017 von Volker Asche

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Oldenburg Beim Oldenburg Marathon im Jahr 2012 waren wie in jedem Jahr viele hundert Sportlerinnen und Sportler auf den Straßen der Huntestadt unterwegs. Sie kämpften gegen ihren inneren Schweinehund und den unbehaglichen Herbstwind, der die Laubblätter durch die Straßen wehte. Wenige Stunden später trieb der Wind eine Gruppe Läuferinnen und Läufer in ein gemütlich warmes Oldenburger Bistro. Dort wurden bei einem heißen Getränk nicht nur über die Erlebnisse und Ergebnisse des Tages diskutiert. Vor allem wurde der Startschuss zu einer erfolgreichen Vereinsgeschichte abgefeuert. So wurde die Läuferstadt am Marathontag um einen Verein reicher: die Laufsportfreunde Oldenburg gingen offiziell an den Start.

Die Mitgliederzahlen preschen seitdem stetig nach oben. Heute gehören die Laufsportfreunde Oldenburg zu den größten Lauftreffs der Stadt. Nicht selten zeigen sich die Laufsportfreunde bei hiesigen Laufveranstaltungen als teilnehmerstärkste Gruppe, die mit ihren giftgrünen Trikots sofort ins Auge sticht. Warum sich im Laufe der Jahre aus dem kleinen Kreis der begeisterten Renner einer der großen Lauftreffs Oldenburgs entwickelte, das lässt sich nicht eindeutig und schon gar nicht mit einem Satz beantworten. Vermutlich liegt es an der bunten Mischung.

Es gibt beim LSF nicht nur einen Platz für ambitionierte Sportlerinnen und Sportler. Neben den Spitzenläufern, die mit erfahrenen Trainern aus der Oldenburger Laufelite beim eisenharten Bahntraining an ihren Bestzeiten feilen, finden gerade die „Gesundheitsläufer“ ein breites Spektrum beim LSF. Egal ob Wandern, Walking oder gemütliches Laufen in geselliger Runde – im eigenen Wohlfühltempo geht es häufig vom Bürgerbusch auf schönen Laufstrecken rund um Oldenburg. So finden alle Läuferinnen und Läufer schnell eine geeignete Trainingsgruppe.
Überhaupt wird niemand allein gelassen. Denn gerade die gemeinsamen Aktivitäten zeichnen den jungen Verein aus. Hervorzuheben ist hier die sicherlich die jährliche Reise zum ostfriesischen Etappenrennen „Ossiloop“. In drei Wochen werden sechs Etappen mit dem Bus angesteuert und mit tausenden Läufern aus ganz Norddeutschland eine lange Schlange durch das schöne Ostfriesland gezogen. Ein sportliches wie unterhaltsames Sportevent, zu dem sich auch gerne andere Lauftreffs zum LSF in den Bus gesellen.

Wer Lust auf Laufen und Reisen hat, der kann auch gerne an der alljährlichen Marathonreise teilnehmen.In den vergangenen Jahren wurden bei der Auslandslaufreise des LSF bereits England, Spanien, Luxemburg und Portugal angeflogen.
Ein weiteres Highlights ist die inzwischen zur festen Institution gewordene Vereinsfahrt nach Löningen. Mehrere Dutzend Laufsportfreunden machen sich auf den Weg ins Emsland, um dort nach den Läufen zwischen 5km und Marathon gemeinsam bei bester Laune und guter Musik das Tanzbein zu schwingen. So wissen die Laufsportfreunde auch die etwas trainingsmüden Rennschnecken für das Vereinsleben zu begeistern. Denn egal ob Training, Themenlauf oder Titelkampf, Grillen oder Grünkohltour, Neulinge in Turnschuhen sind immer gern gesehen. Und wenn am Oldenburger Marathontag also einige Läufer mit bunten Partyhüten durch die Straßen rennen, dann nur aus einem Grund: Sie feiern den Geburtstag ihres Laufvereins.

Quelle: https://mein.nwzonline.de/oldenburg/sport/laufen/happy-birthday-lsf-5-jahre-laufsportfreunde,a23041