VFL-Lauf: "Da kommen die Grünen." Laufsportfreunde Oldenburg bringen Farbe ins Spiel

Mit 44 vorangemeldeten Läufern war das Team Erdinger Alkoholfrei deutlicher Favorit auf den inoffiziellen Titel der teilnehmerstärksten Mannschaft bei einem der ältesten Straßenläufe in Niedersachsen. Doch was sich Team nennt, ist in Wirklichkeit keines, sondern sind eher lose in Deutschland verstreute Einzelkämpfer, die unter dem Label des sehr schmackhaften bayerischen Bieres starten, weil ihnen Vergünstigungen versprochen sind. Ein innerer Zusammenhalt
gibt es aber außer dieser kleinen Vorteile nicht. Nur so kann es erklärlich sein, daß nur die Hälfte (21) tatsächlich startete. Bei den Laufsportfreunden waren 36 Läufer gemeldet, wovon auch 35 ins Ziel kamen. Damit hatte das neu von
Sascha Jänicke zusammengestellte Team die meisten Finisher über die Zielmatte gebracht. In Sandkrug war es noch Team Laufrausch gewesen, die jetzt mit 22 Läufern zweiter wurden.Mit 35 Finishern waren jedoch rund zehn Starter
weniger auf der Piste, als es noch in den beiden Vorjahren gewesen waren. Das lag weniger an den Langstrecklern, die 25 km liefen, sondern an den Zehnern, die es diesmal nur auf 11 Akteure brachte. 2012 waren es noch 21 gewesen. Daß der VFL-Lauf bei unseren Frauen nicht auf Gegenliebe stößt, ist ein schon länger zu beobachtendes Phänomen. 2012 waren es neun Läuferinnen, diesmal sogar nur 7. Überhaupt hatte der VFL-Lauf 2013, im 43. Jahr, heftige Einbußen hinzunehmen. Von knapp 900 Meldungen kamen nur 580 ins Ziel, das ist der Verlust von knapp
einem Viertel der noch 2012 am Start stehenden Läufern, ein Ergebnis, für das vor allem das schlechte Wetter verantwortlich zeichnet. Auch der Celler Wasalauf, am selben Tag veranstaltet, hatte Einbußen, ist aber so gut
aufgestellt, daß hier immer noch über 7000 Starter zu registrieren waren.


Nach einem ersten Platz von Dorothee Hodapp und einem dritten Platz von Daniel Witte 2012 konnte in der Gesamtwertung 2013 keine vordere Plazierung erreicht werden. Respektabel ist das Ergebnis der Mannschaft, die erstmals im grünorangenen Trikot antrat und damit Farbe ins Renngeschehen brachte, dennoch. "Und jetzt kommen die Grünen", hatte der Stadionsprecher gerufen, als über 25 km kurz hintereinander Daniel Witte, Axel Schneider und
Thomas Pistoor auf den Gesamträngen 5-7 ins neu renovierte Marschwegstadion stürmten. Daniel und Axel siegten in ihrer AK M30 und M50, während Thomas 2. in M40 wurde. Das waren drei von insgesamt 10 Podestplätzen für das LSF-Team. Axel stellte nach Sandkrug in seinem zweiten Rennen eine zweite PB auf. Man darf gespannt sein, was sein Start bei den NLV-Landesmeisterschaften über 10 km Straße am kommenden Samstag bringen
wird.In ziemlich genau der gleichen Zeit wie 2012 kam Axel Felsmann auf Gesamtrang 12 und wurde 3. in M45. Von den drei nachfolgenden Läufern konnte sich Frank Bartsch um fünf Minuten verbessern, während Volker Asche über die lange Strecke in 1:52 ein gutes Debüt gab und Sascha Jänicke noch nicht ganz fit zu sein scheint und mit gesundheitlichen Problemen hadert. Zunächst sei er zu dick angezogen gewesen, sagt er, dann wäre es besser gelaufen. So war er mit 1:59 bei einem weitgehend als Training durchgeführten Lauf 12 Minuten hinter der Zeit von
2012 zurückgeblieben, als er Doro zum Sieg führte.In glatt zwei Stunden beendete Peter Rings das Rennen und war damit auch einige Minuten hinter seiner Zeit des Vorjahres geblieben. Er lief aber wieder einmal aufs Treppchen der M60, diesmal nur geschlagen vom von unten nachgerückten Harm Park, der kürzlich in zwei Crossrennen auch schon Alt-LSFler Heinz Reinmold besiegt hatte, der allerdings zwar gemeldet, aber beim 25er nicht angetreten
war. In guter Form und neuer PB präsentierte sich Nils Riesenberg, der sich akribisch auf seinen ersten Ironman vorbereitet und in zwei Wochen in Lohne an den Start gehen wird. Er war drei Minuten schneller als letztes Jahr. Nach längerer Verletzungspause kann jetzt auch Felix Levold positiv auf den Rom-Marathon am nächsten Sonntag
blicken, denn sein Trainingslauf verlief ohne Komplikationen. Wie er, so nutzten noch andere Rom-Fahrer den Lauf, um die letzte Trainingseinheit locker abzuspulen. Dies waren Michael Schardt, Antje Lachmann, die für
die erkältete Kerstin von Hebel startete, und Manfred Lanfermann, der trotz angezogenr Handbremse eine neue PB schaffte,ganz ungeplant offenbar. Aber nicht nur die Rom-Starter trainierten eher als daß
sie Tempo machten, sondern auch einige derer, die in Hamburg starten werden, taten es ihnen gleich. So hielt es Sandra Janssen, die vor ihrem Marathondebüt keine Verletzung mehr riskieren möchte, und auch
Germán Flitz, der trotz einigem Trainingsrückstand einen Podestplatz in M65 holte. 3. Rang für ihn.
Unbeschwert von aller Marathonvorbereitung bildeten Heike Greis, Claudia Steffen und Friedhelm Schmidt über mehr als 20 Kilometer ein homogenes Trio. Sie liefen einen glatten fünfer Schnitt und peilten ein Zeit von zwei Stunden fünf an. Friedhelm, der sich am Schluß etwas absetzte, schaffte eine Punktlandung. Hand in Hand liefen die beiden W45erinnen ins Ziel, kamen auf Frauenrang 10 und 11 und in ihrer Altersklasse auf das zweite und dritte
Treppchen. Für Claudia ist es eine Verbesserung um über zehn Minuten.Während Andreas Piepgras nur wenig langsamer war als vor einem Jahr und mit dem 25er ins diesjährige Wettkampfgeschehen eintrat, konnte Norbert Schulte nach dem krankheitsbedingten Ausfall 2012 nun in 2:11 sein Debüt feiern. Er wird wie Claudia beim Berlin Marathon starten und vorher noch in Stockholm an einem HM teilnehmen. Ein sehr schönes Debüt in 2:18 legte auch Breitensportwart Christoph Wöste hin, der zwischendurch sogar seine HM-Bestzeit steigerte und noch nie so weit gelaufen war. Am Ende mußte er zwar noch etwas knautschen, aber den Lauf brachte er vollkommen zufriedenstellend zu Ende. Wie er hatte ich auch Gerd Seyen seine bisher längste Strecke vorgenommen. Er agierte aber mit Blick auf den BIG
25 in Berlin Anfang Mai sehr vorsichtig und verließ sich auf die Erfahrung von Pacebremser Manfred L. Dennoch blieb er klar unter einem 6er Schnitt und hat sich nun für Berlin natürlich eine neue PB vorgenommen.
Beim kleinen Lauf über zehn Kilometer waren Ghassan Omayrat und Andreas Gärtner-Kunkel nicht angetreten, und Horst-Dieter Ogiewa hatte lieber abgebrochen, weil die Wade zwickte und er seinen Rom-Start nicht gefährden wollte. Es sei nichts ernstes, hofft er. Da aber Neuzugang Renke Luers nachgemeldet hatte, der in 47 Minuten auch gleich schnellster LSFler war, und Markus Müller, der uns noch vollkommen unbekannt ist, auch unter LSF startete, blieb dieFinisherzahl konstant. Markus lief als M70er gute 1:12, und wir hoffen nun, daß er auch langfristig unsereSeniorenmannschaft unterstützen wird, die sich so achtbar aus der Affäre gezogen hat.DennWerner Lippert eroberte unter 10 M60ern einen beachtlichen Silbermedaillenrang und zeigte in 47:13 schon eineerstaunliche Frühform. Er hat bereits für den Frankfurt-Marathon gemeldet, wo u. a. auch Frank B. und Anna
laufen wollen. Ebenfalls einen zweiten Rang (M65)erreichte bei seinem LSF-Debüt
über 10 km Franz-Josef Lienland, der in früheren Jahren schon
mehrfach den Rennsteig gefinisht hat und nun seinen ersten 2013-Marathon in
Cuxhaven laufen möchte. Seine Zeit 53:54. Vor ihm landete in der LSF-Rangliste
noch Gerd Guhl, der sich nach wie vor mit Knieproblemen
herumschlägt und seinen Romstart gefährdet sieht, sowie Sabine
Schenk
und Heide Neefe. Sabine verpaßte in 51 Minuten
das Treppchen als 4. denkbar knapp, während Heide in ihrer neuen AK W55 gleich
auf den Silberrang lief. Das Frauentrio wurde durch Sabine
Stein
vervollständigt, die im Bereich ihrer Bestzeit lief.
Sodann
ist noch von fünf Startern der Gemeinnützigen zu berichten. Zwar war Tim
Rosenkranz
in 55 Minuten der schnellste dieses Quartetts, aber seit
seiner Konzentration auf den Triathlon und dem Training bei den Bären schlägt
sich dies noch nicht in einer flotteren Zeit nieder. Die einzige Bestzeit über
die Kurzstrecke überhaupt gelang Markus Brosam, der sich
wirklich kontinuierlich verbessert. Er blieb in 55:30 fast dreißig Sekunden
unter seiner bisherigen Zeit. In kameradschaftlicher Manier begleitete
Hubertus Hecklinger seinen Freund und Laufpartner
Krystian Celary bei seinem Debüt über 10 km. Er, der erst vor
wenigen Monaten mit dem Laufen begonnen hatte, blieb gleich beim ersten Mal
unter einer Stunde. Trainerin Kerstin meinte: "Da ist man schon etwas stolz,
wenn man das sieht." Für sie selbst bleibt jetzt nun zu hoffen, daß die
Erkältung bis Rom soweit gelindert ist, daß ein Start erfolgen kann. Nicht
zuletzt finishte Maik Hollwege wieder einmal einen
Zehner.
Neben Rom wird, wie es aussieht, der Dreiviertelmarathon von Lohne
das nächste größere Event für die LSFler sein. Hier wollen vor allem die
HH-Marathonis weitere Ausdauer aufbauen, u.a. möchte Daniel seinen Titel
verteidigen, Thomas P. aufs Treppchen, aber auch einige andere starten. Michael
S. wird dort weiter für den Rennsteig die Vorbereitung suchen und mal wieder die
42 km laufen, und Nils beläßt es ebenfalls bei 32 km.
Zu hoffen bleibt, daß
das alles bei schönerem Wetter als in Oldenburg über die Bühne gehen wird.
Immerhin sind für Rom weitgehend Sonne und ordentliche 17 Grad angekündigt.

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