Unterwegs in den „Löninger Bergen“ und den „Kamelhügeln“

von Michael Ibelings

<Antje G.> Die deutschen Meisterschaften Cross in Löningen am 27.11.2022, ein Erfahrungsbericht von Antje G:

„Das meinen die doch nicht ernst…“ war meine erste Reaktion beim Streckencheck der Cross-DM in Löningen am Vortag des Rennens.

Beim Ansehen der Berichte aus den Vorjahren hatte die Strecke doch laufbar, die Hindernisse kleiner und das Beachvolleyballfeld viel schmaler ausgesehen – ganz zu schweigen von den drei aufgeschütteten Erdhügeln, die im Video gar nicht zu sehen gewesen waren.

Aber angemeldet ist angemeldet - daher war erstmal ein vorsichtiger Test dran. Die Umstellung auf Schuhe mit Spikes zwei Wochen vor dem Rennen erwies sich als gute Idee, besonders an den Erdhügeln (die „Löninger Kamelhügel“, wie auf einem Schild zu lesen war) und auf dem von jeder Seite mehrfach in schräger Ebene zu erklimmenden Hügel (die „Löninger Berge“).

Trotzdem war die Rückfahrt nach dem Testlauf und der Rennmorgen von deutlicher Skepsis und der Befürchtung, auf dem Kurs auf keinen Fall eine schnelle Zeit laufen zu können, geprägt.

Bei Ankunft am Renntag stachen dann noch einige verletzte U20-Männer ins Auge, die teilweise Abdrücke der Spikes ihrer Mitstreiter auf den Füßen, am Knöchel und sogar im Gesicht hatten – die Skepsis wuchs…

Etwas Vorfreude kam dann doch auf, als im Vorstartbereich deutsche Spitzenläuferinnen wie Alina Reh und Hannah Klein zu sehen waren. Der Start in einem gemeinsamen Rennen mit der Laufelite ist eben doch immer wieder etwas ganz Besonderes.

Mit dem Startschuss verflog dann die Nervosität doch endlich und die erste – kleine- Runde über das Beachvolleyballfeld und den Grashügel wurde in Angriff genommen. Das Feld zog sich schnell auseinander, was das Laufen in den engen Kurven etwas erleichterte. Schon ging es auf die erste große Runde von vier – wieder durch das Beachvolleyballfeld, über Hindernisse aus Stroh zu den Kamelhügeln, die ich eher vorsichtig anging. Wieder über Hindernisse ab zum Grashügel und über weitere Hindernisse durch den Start-Ziel-Bereich, wo sich drei weitere große Runden anschlossen.

Als zu Beginn der letzten Runde die Beine müde von der ungewohnten Belastung wurden, sorgte der Zieleinlauf von Alina Reh und Hannah Klein für Ablenkung und gab nochmal einen Motivationsschub.

Im Ziel angekommen, war die Erleichterung und auch der Stolz über das unfallfreie Meistern der so ganz neuen Herausforderung groß. War ich mir vor dem Lauf noch sicher, dass dies der letzte Lauf dieser Art gewesen sein sollte, änderte ich meine Meinung rasch und würde inzwischen sagen, dass es ein großartiges Erlebnis ist, bei Deutschen Meisterschaften zu starten. Die ganze Atmosphäre mit den Spitzenläufern und -läuferinnen, der Großbildleinwand von der Strecke und vom Zieleinlauf, das durchgehende Anfeuern der Zuschauer und das Gefühl, eine ganz neue und zunächst beinahe furchteinflößende Herausforderung gemeistert zu haben, werde ich nicht so schnell vergessen.

Ach ja, Ergebnisse gibt es ja auch noch:

Axel Schneider, der in der M60 auf den 4,12 km 18:09 min lief, erreichte mit seiner Zeit eine TopTen-Platzierung in seiner AK (10. von 18)

Ich selbst lief über 6,35 km in 28:48 min auf den 5.Platz in der AK (von 14)

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