Ostseeman 2013

von Sascha Jänicke

Fast, aber leider noch nicht ganz. Nach insgesamt über 200 Rennkilometern und einer Wettkampfdauer von 10 Stunden und 40 Minuten habe ich mich entschieden, den letzten Halbmarathon nicht mehr in Angriff zu nehmen. Bis dahin lief alles nach Plan: Die 4 km Schwimmen im offenen Meer liefen wie geplant und so stieg ich nach 1 Std und 30 min aus dem Wasser. Der größte Feind waren nicht die eigenen Arme sondern immer wieder auftretende Quallenfelder, die sich zumindest fies anfühlten.

Der Wechsel zum Rad lief problemlos, vor allem wegen der vielen tollen Helfer beim Ostseeman! Der Radkurs war Knüppelhart! Es ging nie einfach flach geradeaus sondern immer hoch und runter. So kamen auf den 180 Radkilometern ca. 1000 Höhenmeter zusammen. Für Oldenburger ist das gefühlt alpines Profil. Nach 6 Std und 36 min war aber auch der Radteil gepackt. Die Aussicht auf den nun folgenden Marathon war nun aber echt hart. Trotzdem liefen die ersten 10 km auf der nicht minder anspruchsvollen Laufstrecke (kann jederzeit mit dem Utkiek mithalten) noch relativ locker. Dann verließen mich aber doch mehr und mehr die Kräfte.

Die zweiten ca. 10 km musste ich immer wieder gehen und so brauchte ich für den ersten Teil der Laufstrecke bereits 2 Std und 50 min. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch über 4 Std und 30 min Zeit für den nächsten Halbmarathon, um das Ziel zu erreichen. Die Aussicht auf weitere min. 3 Stunden hat mich dazu gebracht den Wettkampf zu beenden. Zumal ich einen Ironman mit vollen Sinnen genießen möchte und nicht völlig fertig ins Ziel taumeln möchte. So fiel z.B. auf der Höhe unseres Campingplatzes ein Teilnehmer während des Laufs in Ohnmacht und wachte zunächst auch nicht wieder auf. Das war schon bedenklich und lässt einen selbst vorsichtiger werden.

Auch auf der Radstrecke gab es Unfälle, einer davon so schwer, dass er mit einem Rettungshubschrauber geborgen werden musste. Nachdem ich vor ca. zwei Wochen selbst von einem Auto angefahren worden bin, bin ich auch eher vorsichtig gefahren (besonders bei den Abfahrten). Wenn ich sie mit max. Tempo 50 km/h gefahren bin, sausten einige mit min. 70 km/h an mir vorbei. Der Ostseeman war eine tolle und abenteuerliche Erfahrung, auch wenn ich ihn nicht ganz beendet habe. Wenn es terminlich passt mache ich gleich nächstes Jahr einen neuen Anlauf.

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