Ossiloop 2024 – Ein Laufabenteuer durch Ostfriesland
<Volker A.> Die zweite Etappe führte uns von Dunum Mitte nach Plaggenburg City, einem charmanten Städtchen mit ostfriesisch gepflegten Vorgärten. Hier spürte man noch die Tradition Ostfrieslands: "Wehe, du mähst nicht regelmäßig den Rasen".
Für die dritte Etappe machten wir einen kleinen Sprung nach Aurich, wo es vom Sportplatz Egels über schöne Wege entlang am Kanal direkt in die belebte Fußgängerzone der Kreisstadt Aurich ging. Zuschauermäßig ehrlich einer der attraktiveren Zieleinläufe.
Dann kam die vierte Etappe, die Königsetappe. Mit knapp 12 km die längste Strecke, aber vielleicht die Schönste. Die Landschaft wechselte von Feldern zu Wiesen, hier und da mal eine Windmühle (oder war es eine Windkraftanlage?) und die Läuferinnen und Läufer genossen die frische Luft und die grünen Weiten, gesäumt von Schaulustigen, Anwohnern und Fans. Quer durch Großefehn, entlang am Bahnhof Strackholt, um in der ostfriesischen Bierhauptstadt Bagband ins Ziel zu laufen.
Natürlich wagten viele einen ausgedehnten Abstecher zum nahegelegenen Brauhaus – immer wieder ein unvergesslicher Moment. Grün ist bei Ossiloop-Zieleinlauf in Bagband die dominierende Farbe im Brauhaus. Da werden einige Tische zurecht geschoben, von den Oldenburgern besetzt und mit Ostfriesenbräu angestoßen. Die Läuferinnen und Läufer spürten die Erschöpfung, aber auch den Stolz, jeden Kilometer des Tages und auch alle Etappen vorher gemeistert zu haben.
Denn nach vier kommt auch schon fünf: Die fünfte Etappe führte von Gut Stikelkamp nach Holtland. Die kürzeste, aber vielleicht auch anstrengendste aller Etappen. Obwohl oder gerade weil es die kurze Sprint-Etappe war, man gefühlt schon fast in Leer angekommen ist, war diese Etappe besonders herausfordernd. Schon vier schnelle Läufe in den Beinen, dazu an diesem Tag die gnadenlose Sonne, die für Anfang Mai ungewohnte Temperaturen in Ostfriesland hervorrief. Da hatten doch einige Läuferinnen und Läufer sehr mit sich und den äußeren Bedingungen zu kämpfen. Wo war der Regen, der uns im letzten Jahr gefühlt auf jedem Meter Ossiloop begleitete? An diesem Tag hätte sich so mancher etwas Regen gewünscht.
Und dann, nach drei abenteuerlichen Wochen stand endlich die Schlussetappe auf dem Plan. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten die Ossilooper endlich Leer. Die Zuschauer entlang der Zielgraden in der Fußgängerzone jubelten allen Läuferinnen und Läufern zu. Immer wieder ein tolles Gefühl, mit so vielen begeisterten „Ossiloopern“ durch die Menschenmenge in Richtung Ziel zu rennen, um ein letztes Mal für dieses Jahr von Heino zu hören: „Is ja Oosssssssiiiiillooooopp“.
Jeder hatte seine persönliche Geschichte, seine eigenen Gründe, diesen Lauf zu meistern. Jeder könnte hier etwas erzählen. Sei es der erste Ossiloop, die 100. Etappe, die leckeren Biersorten auf der Rückfahrt (Danke dafür :-)), der lockere Schnack unter Sportlern, …. Hier könnten Seiten gefüllt werden. Denn der Ossiloop ist etwas Besonderes. Aber eines verband uns alle: die Freude am Laufen und das gesellige Vereinsleben bei den LSF.
Der Ossiloop ist mehr als ein Rennen. Er ist ein Abenteuer, eine abwechslungsreiche Reise, auf der man viele nette Menschen trifft und die gemeinsame Zeit feiert. Ganz egal ob man Platz 6, Platz 587 belegt, erst als 1054. das Ziel erreicht oder auch nur eine Etappe läuft. Jeder Ossilooper ist ein Gewinner.
Trotzdem sei noch erwähnt, das wir den Ossiloop so erfolgreich wie selten abgeschlossen haben. Wir hatten nicht nur einen Top Ten Läufer in unseren Reihen. Unser flottes Damenteam belegte den ersten Platz, unser rasendes Herrenteam den zweiten Platz in der Gesamtwertung „Mannskupploop“. Gratulation!