Männer mit Erdbeeren

von Sascha Jänicke
Es gibt nur eine Richtung, nach vorne
Männer mit Erdbeeren – Was klingt wie ein neuer schwedischer Filmtitel war der inoffizielle Arbeitstitel von Renke und Sascha bezüglich der Mission Men´s Health Urbanathon 2014, einem unscheinbaren Körbchen Erdbeeren sei dank. Vielleicht wollten Sie die Erwartungen einfach nur niedrig halten und zeigten sich von der weichen Seite. Schließlich stand der Men´s Health Urbanathon auf dem Programm. Was sich anhört wie ein Spendenlauf gegen Prostatakrebs ist aber nichts anderes als ein sponsorenreicher, gut organisierter Hindernislauf quer durch Hamburg-Altona. Hauptsponsor war das Magazin Men´s Health, was nicht unbedingt Männerkrankheiten im Blick hat, sonder alles was einen „gesunden, durchtrainierten“ Mann interessiert. Oder was ihn aus Sicht der Redaktion interessieren sollte. Neben einer großen Packung Duschgel, einer Dose Red Bull, Herren- und Damendeos, einem Jever Fun, einem Finishershirt und Kölnisch Wasser, lag dem Startpaket auch eine Leseprobe des Magazins bei (Beispielartikel siehe Bild). Was die Zielgruppe sein soll konnte nicht auf Anhieb festgestellt werden. Irgendwie ist es eine Art „Bild der Frau“ für jüngere Männer. Ein gewisser Bildungsauftrag steht definitiv nicht Vordergrund, aber weit im Hintergrund. Aber um die Beurteilung des Magazin sollte es an dem Tag nicht gehen. Laufen, Hüpfen und Springen stand auf dem Programm. Die Organisation und Professionalität des Laufs hat von den zahlungskräftigen Sponsoren profitiert, dadurch letztendlich auch die Läufer. Oder heißen diese nun Urbanathoner?
Auf der 12Kilometer langen Strecke, die parallel zur Elbe verlief, mussten13 verschiedene Hindernisse überwunden werden. Unter anderem durfte eine Halfpipe (3,7m hoch) erklommen, durch Rohre gekrochen, über Schwebebalken balanciert und an einem 10m langen Gerüst entlanggehangelt werden. Auch Sandsäcke und Strandlauf blieben einem hier nicht erspart. Was in der Ausschreibung allerdings unerwähnt blieb war vielleicht das größte Hindernis. Die topografische Besonderheit Altonas geriet in den Fokus des Laufs. Immer wieder musste der Höhenunterschied (30m) zwischen Altonaer Balkon und Elbufer überwunden werden. Wer schon mal am Elbstrand verweilte und dann hoch nach Altona gesteppt ist, der kann die Anstrengung annähernd nachempfinden. Alle Stufen, Auf- und Abgänge zwischen Fischmarkt und Övelgönne wurden in den Lauf eingebaut (ca 1000Stufen), was bei der Hitzeschlacht eine echte Qual war. Renke musste zugeben, dass der diesjährige Lauf weitaus anstrengender als im letzten Jahr war. Trotzdem ist er 10 Minuten schneller gewesen. (Auf Michas Training zurückzuführen?) Diese Einschätzung teilten die meisten Läufer mit denen man ins Gespräch kam. Davon waren augenscheinlich mindestens 2/3 direkt dem Magazin entsprungen, sowohl männlich als auch weiblich. Somit wurde den Zuschauern optisch einiges geboten. Renke und Sascha wichen als die klassischen Läufer etwas vom Durchschnitt ab und konnten die Norm nicht ganz erfüllen, dafür bewältigten Sie den Parcours überdurchschnittlich schnell. Von 4500 angemeldeten Läufern konnten Sie sich Platz 593. und 137. sichern. Renke als ältester Oldenburger Läufer ließ dabei die meisten jüngeren im Schatten stehen.
Aufgrund unserer guten Performance konnten wir nach dem duschen im Haifisch noch kulinarsich die letzten Läufer auf der Strecke unterstützen. Die Duschen waren allein schon ein Erlebnis. Unter freiem Himmel direkt an der Elbe, herrlich! Auch die Anstrengungen waren nach einem Kaltgetränk schnell vergessen und der Spaß blieb im Ichbewusstsein. Ein herrliches, wenn auch etwas teures Event!

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