Hamburg, das Tor zur Welt ...

von Klaus Hempen

<Robert S.> ... oder: aller Anfang ist schwer. Nicht für alle, die vom LSF dabei waren, schon aber für den Verfasser. Aber dazu später.

Sonniges Wetter und Temperaturen um die 10 Grad Celsius empfingen die Starterinnen und Starter am Sonntag über die Staffeldistanzen und die Marathonläufer im Bereich der Messehallen unterhalb des 276,5 Meter hohen Heinrich-Hertz-Turms in Hamburg-St. Pauli. Fast optimale Bedingen, abgesehen von einem kühlen, launenhaften böigen Wind.

Pünktlich um 09:30 Uhr stand der Innensenator Hamburgs an einer Schiffsglocke, um mit dem traditionellen "Anglasen" den 36. HH Marathon zu starten. Vieltausend Läuferbeine begannen sich in den Asphalt zu krallen, wenige mit Höchstgeschwindigkeit, die Meisten im vergleichsweise gemäßigten Tempo. Schon während der ersten halbe Stunde des Laufs wurde der Unterschied zwischen den schnellen und dem normalen Läufer durch den wechsenden Stand des fersehnkameratragenden Hubschraubers deutlich. Die Strecken des zwischen Spitzengruppe und Hauptfeld hin und her fliegenden Helis wurde mit der Zeit immer länger, bis er gar nicht mehr auszumachen war. Wie auch immer: im Tross der Massen begann der Lauf durch die durchweg schönen, von vielen Zuschauern gesäumten, Straßen, Grünanlagen, Plätzen und Wassern der Alster der Hansestadt. Eine tolle Stimmung, zeitweise begleitet von Trommlern, Musikgruppen verschiedenster Couleur u.a. der Heilsarmee sowie einer live spielenden Hardrockband. Erste Sahne!

Während es also am Anfang noch einigermaßen locker in Wade und Oberschenkel zuging, wartete der Mann mit dem Hammer in diesem Jahr schon bei Kilometer 29 auf den Verfasser; dabei hatte ich mich eigentlich bei Km 36 mit ihm verabredet. Da wurde es schwer, denn so schnell und unvermittelt hatte ich ihn nicht erwartet. Und jetzt kommt auch der oben schon erwähnte böige Wind als Entschuldigung ins Spiel. Der war richtig fies.

Die anderen beiden LSF Marathonis - Heiko mit einer Zeit unter vier Stunden und Manfred unter 4:30 Stunden - hatte er offenbar übersehen. Es machte ihm wohl besonders viel Spaß mir immer wieder Gehpausen vorzuschreiben. Wie auch immer, mit einer Hand konnte ich den Hammermann am Arm festhalten, sodass er nicht durchschlagen konnte und ich also gleichwohl ins Ziel gelangte. Sehr hilfreich dabei war auch der Zuspruch und das offensichtliche Mitleid von einigen Zuschauerinnen und Zuschauer entlang der Laufstrecke.

Trotz aller Mühsahl, Hamburg und sein Marathon sind immer eine Reise wert, auch wenn nach einer langen, coronabedingten Wettkampfpause aller Anfang schwer ist.

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