Frank Gräfedünkel ging gegen 7320 Teilnehmer an den Start. Temperaturen von 32 Grad erschwerten den Lauf.

von Sascha Jänicke

Sandkrug /Lissabon Eine Strecke mit schwierigen Steigungen und bis zu 32 Grad im Schatten: Ein Halbmarathon in der Hitze Portugals ist nicht ohne. Dennoch ist der Sandkruger Frank Gräfedünkel beim Lauf in Lissabon jetzt als bester Deutscher ins Ziel gekommen. Zusammen mit einigen Mitgliedern aus seinem Verein Laufsportfreunde Oldenburg (LSF) reiste er nach Portugal, um den Lauf von 21,09 Kilometern zu absolvieren.

Wann genau Gräfedünkel mit dem Laufen begonnen hat, kann er nicht genau benennen, aber schnell nahm er an 5000 oder 10 000 Meter Läufen teil. Zudem startete er mittlerweile bei drei Halbmarathons.

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Bereits im Dezember vergangenen Jahres entschied sich der 46-Jährige dafür, speziell für diesen Halbmarathon in Lissabon zu trainieren. Ab April fing er locker an zu laufen, dann wurde das Training immer mehr verschärft. Bis zu sechs Mal die Woche trainierte er und kam auf rund 120 Kilometer pro Woche. Dabei sei es wichtig, sich den Tag einzuteilen und gut zu organisieren, um Zeit für das Laufen zu schaffen, sagt er. Im Training für den Halbmarathon konzentrierte er sich auf viele lange Läufe und Tempoläufe.

Auch bei Wind und Wetter musste der Sandkruger in diesem verregneten Sommer raus. Um sich auf die Temperaturen in Lissabon einzustimmen, versuchte er, möglichst zur Mittagszeit – wenn die Temperaturen meist hoch sind – zu trainieren. In Portugal angekommen, sahen die Wetterverhältnisse allerdings ganz anders aus: „Diese 32 Grad haben uns echt überrascht“, erklärt Gräfedünkel, normalerweise sei es dort Mitte Oktober rund zehn Grad kälter. Nach der Ankunft in Portugal, einige Tage vor dem Wettkampf, trainierte Gräfedünkel auch noch in Lissabon. Gerade der erste Lauf war schwer, doch er konnte sich so gut es ging der Hitze anpassen.

Während des Wettkampfs war es für den 46-Jährigen wichtig, seine Energie zu sparen. Doch ab dem 17. Kilometer kam eine Steigung über eine Strecke von zwei Kilometern. „Dann war es gerade schwer, sich die Kräfte einzuteilen“, so Gräfedünkel. „Zu der Steigung in Lissabon gibt es hier keinen Vergleich.“ Der Sandkruger musste sich überlegen, ob er sein Tempo beibehält und seine Zielzeit erreicht oder lieber seine Kräfte schont. Er entschied sich für die zweite Variante. Mit einer Zeit von 1:23:57 Stunden kam er ins Ziel. „Im Rahmen dieser Wetterverhältnisse ist das die Bestzeit.“ Nach der Ziellinie war es am wichtigsten, zunächst so viel Wasser wie möglich zu trinken. „Man verliert extrem viel Flüssigkeit“, erklärt der Läufer. An den Versorgungsständen entlang der Rennstrecke habe er kein Wasser getrunken – das brauchte er alleine zur Abkühlung.

Obwohl viele Teilnehmer gegenüber Gräfedünkel einen Vorteil hatten, da sie das Wetter gewohnt waren, brachen einige Läufer im Ziel aufgrund von Kreislaufproblemen zusammen. Sie hätten sich übernommen, erklärt er. In der Gesamtwertung belegte er den 109. Platz von insgesamt 7320 Teilnehmern. Auch seine Mitstreiter vom LSF kamen alle gesund ins Ziel.

Wieder in Deutschland angekommen, trainiert Gräfedünkel direkt weiter: Seine Zeiten bei den 5000 und 10 000 Meter Läufen sowie beim Halbmarathon will er verbessern. Wann er den nächsten Lauf mit über 21 Kilometern antritt, weiß er auch schon: Im Mai geht er bei einem Halbmarathon in Riga an den Start.

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