Auslandslaufreise des LSF nach Edinburgh „Sir“ Peter „von“ Baur nunmehr alleiniger Marathonoldi - Bericht und Bilder

von Sascha Jänicke
<Von Manfred Lanfermann> Am 23.5.2014 war es wieder so weit. Die jährliche Auslandslaufreise nahm ihren Anfang. Diesmal ging es nach Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands. Marathonreise zu schreiben wäre etwas übertrieben, da die Marathonis diesmal nur ein kleines Vierergrüppchen bilden konnten.
Zur Anreise
Sternförmig sind wir mit privaten PKW´s nach Bremen zum Flughafen gefahren. Marco R., der für den Marathon gemeldet hatte, musste leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Er ist aber schon wieder fitt und konnte die 10 km beim Everstener Brunnenlauf erfolgreich bestreiten.
Von Bremen aus ging es mit einer Zwischenlandung in Amsterdam nach Edinburgh. Um 10:00 Uhr waren fast alle im Hotel. Einige Reisende sind später dazugestoßen: Kim musste noch einen ungeplanten Zwischenstopp in Birmingham einlegen, um nach Edinburgh zu gelangen; Kerstin, Dennis, Heike, Uwe-Hendrik und Florian schlugen um 18:00 Uhr auf, Felix stieß um 22:00 Uhr dazu.
Da wir das Hotel erst um 14:00 Uhr beziehen konnten, standen zunächst ein Frühstück und ein ausgedehnter Stadtbummel auf dem Programm. Allen Edingburgh- und Schottlandreisenden sei hierzu gesagt, dass auf richtiges Schuhwerk und die passende Kleidung geachtet werden sollte. Das schottische Wetter ist berühmt für seine Unbeständigkeit. Und es geht bergauf und bergab!
Beim Einchecken in die Hotelzimmer mussten wir feststellen, dass - bezogen auf deren Größe - von sehr klein bis sehr groß alles dabei war. Unter dem Strich konnten aber alle mit den Gegebenheiten umgehen. Die Betten hätten etwas größer und die Matratzen etwas härter sein können. Und ein Kleiderschrank wäre von Fall zu Fall auch nicht schlecht gewesen. Sei´s drum. Ärgerlich war, dass es im Hotel keinen kostenfreien Internetzugang gab. Sehr gut war, dass das Hotel zentral gelegen war. Das machte es leicht, die Stadt ausgiebig zu erkunden.
Beim Frühstück gingen die Geschmäcker etwas auseinander, so dass einige es vorgezogen haben, auswärts essen zu gehen. Im Hotel gab es nicht das sog. „House Breakfast“, bestehend aus gegrillter Tomate, Speck, einem Würstchen, Bohnen und was man sonst noch so benötigt. Alle, die im Hotel gefrühstückt haben, sind aber mehr als satt geworden. Peter war wie auf allen Auslandsreisen pünktlich um 07:00 Uhr an seinem Platz.
Nun zum sportlichen Teil der Reise
Am Samstag stand der „Zehner“ auf dem Programm. Gemeldet hatten Gisela, Horst-Dieter und Robert. Vor dem Rennen erzählte Gisela, dass der Kurs flach sei. Da kann man nur sagen: Voll daneben! Es musste u.a. ein Berg erklommen werden (davon hat Edinburgh eine Menge). Gisela korrigierte sich dann auch mit den Worten: „Das war ein ganz schöner Hügel“. Horst-Dieter meinte, man „habe doch nicht den Hermannslauf gebucht“. Robert kam mit den Bedingungen am besten zu recht belegt mit 47:02 Platz 160 bei 2.400 Starten. Da wird Zoë stolz auf ihren Vater sein. Gisela und Horst-Dieter waren ebenfalls mit ihrer Leistung zufrieden.
Am Sonntag waren dann der Halbmarathon und der Marathon an der Reihe.
Gemeldet hatten beim Halbmarathon Kerstin, Judith, Silke, Florian, Ole, Ralf und Renke. Betreut wurden die „glorreichen Sieben“ von Dennis, Robert und unserem Maskottchen Zoë.
Es erfolgte ein „Kickstart“ aus der Bushaltstelle an der London Road heraus. Es war so stark am regnen, dass unsere Läuferinnen und Läufer dort Schutz gesucht hatten. Renke konnte als Debütant mit 1:48:00 eine tolle Zeit hinlegen. Alle anderen waren ebenfalls mit ihren Läufen sehr zufrieden. Silke antwortete auf ihre Leistung hin befragt: „Habe bestanden“.
Nun zu den Marathonis
Gemeldet hatten Karin, Felix, Sven und Peter B. Als Betreuer sind Kim, Gisela, Horst-Dieter und Manfred mitgefahren. Nach dem Start haben sich dann die Nichtläufer zum Ziel aufgemacht. Das war in Musselburgh. Nach einiger Suche hatten wir die richtige Bushaltstelle gefunden. Kim und Gisela waren, was die Orientierung in Schottland anbelangt, Horst-Dieter und Manfred haushoch überlegen. Ohne die beiden wären die Herren wahrscheinlich in den Bus nach London eingestiegen. In Musselburgh angekommen, sind wir dann Richtung Marathonziel gegangen. Beeindruckend war die Begeisterung, mit der alle Läuferinnen und Läufer im Ziel bejubelt wurden. Selbst diejenigen, die nach einer Laufzeit von weit über 5 Stunden ins Ziel gekommen sind, wurden zu Recht umjubelt.
Unsere Läufer berichteten von der tollen Atmosphäre auf den letzten Kilometern der Strecke. Die vier Betreuer feuerten die Läufer im Zielbereich an, wobei Felix davon wohl nichts mitbekommen hat und wir Sven leider um 1 Minute verpasst haben. Sorry Sven! Karin konnte ihre Bestzeit um über 17 Minuten auf 4:26:55 verbessern.
Nach dem Zieleinlauf war Karin „zu Tränen gerührt“. Sie fand es wie Peter ganz toll, das so viele Betreuer sie begleitet und angefeuert haben. Sven, der seinen ersten Marathon bravourös gelaufen ist, ganz trocken zur Streckenführung „Harte Nummer“. Peters erster Kommentar lautete: „I have the nose full“. Peter hat alleine nunmehr alle 6 Auslandsmarathons bestritten, da Ole auf die halbe Distanz gewechselt ist.
Für Karin war die Verpflegung auf der Strecke nicht optimal. Sie erwähnte hier das Wort „Sch…ße“; es gab kein Obst, nur Astronautennahrung. Die Zuschauer und Anwohner an der Strecke verwöhnten sie aber mit Gummibärchen und Bananen. Da hellte sich ihr Gesicht dann wieder auf.
Weiteres Programm
Nach all den Läufen konnte dann die Stadt erkundet werden.
Bei einem Städtetrip nach Edinburgh gibt es viel zu erleben. Es gibt viele spannende historische Sehenswürdigkeiten und mystische Entdeckungstouren. Und Einkaufsmöglichkeiten gibt es mehr als genug.
Fangen wir mit dem Edinburgh Castle an, dass von vielen LSF´lern besichtigt wurde. Es gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands und steht im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock. Der Castle Rock ist der Basaltkegel eines erloschenen Vulkans. Diese Felsformation entstand vor rund 340 Millionen Jahren, als über Jahrhunderte flüssiges Magma aus dem Erdinneren hervorquoll. Nach dem Erkalten der Lava wurde der Kegel mit Sedimenten bedeckt, die durch die Eiszeiten wieder abgetragen wurden. So entstand auch das Plateau, welches etwa 120 Meter über dem Meeresspiegel und circa 80 Meter über dem umgebenden Gelände der Stadt liegt. Nach drei Seiten hin fällt der Fels fast senkrecht ab. An der Ostseite ist die Steigung hingegen so gering, dass das Bergplateau auf dieser Seite problemlos zu Fuß zu erreichen ist. Diese geologische Besonderheit machte den Castle Rock schon früh zu einem idealen Platz für den Bau einer Verteidigungsanlage oder zu einem Rückzugsort bei drohender Gefahr.
Bestaunenswert ist die Forth Bridge. Diese hat Renke fotografiert. Die Forth Bridge ist eine Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth in Schottland. Sie verbindet Edinburgh mit der Halbinsel Fife und ist die wichtigste Verbindung von den schottischen Lowlands in die Highlands. Baubeginn war 1882; Fertigstellung 1890; die Länge beträgt 2.529 m.
Sehenswert ist auch der offizielle Amtssitz von Ihrer Majestät der Königin in Schottland. Hier können die historischen Kammern von Mary, Königin von Schottland, zehn herrliche State Apartments und die Ruinen der Holyrood Abbey aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden. Kombinieren kann man den Besuch des Palace of Holyroodhouse mit dem der Queen´s Gallery, die Wanderausstellungen der königlichen Sammlungen beherbergt.
0131 5556 5100
Zu empfehlen ist die Gruseltour mit dem Namen „Ghost and Ghouis“ vom Mercat Tours. Die Tour ist einfach nur gruselig und phantastisch und auch für schottisch-ungebübte Ohren gut zu verstehen.
Wer sich für neuere Geschichte interessiert, sollte das Schottische Parlament besichtigen. Am 1. Juli 1999 begann das Parlament seine Arbeit. U.a. kann dort der Plenarsaal (Debating Chamber) besichtigt werden. Die Einlasskontrolle ist wie auf einem Flughafen. Architektonisch handelt es sich um ein interessantes Gebäude, da Alt mit Neu kombiniert worden ist. Die Öffentlichkeit kann nach vorheriger Anmeldung den Parlaments- und Ausschusssitzungen beiwohnen. www.scottish.parliament.uk
Für Museumsinteressierte sollte ein Besuch der National Galleries of Scotland Pflicht sein. Diese befinden Sie an drei verschiedenen Standorten. Eine jede ist ein Schauplatz für die verschiedenen schottischen Kunstsammlungen und Sonderausstellungen. Der Eintritt ist umsonst.

Die Scottish National Gallery zeigt unter anderem imponierende Gemälde von Monet, van Gogh, Raphael und Tizian, Canovas spektakuläre Skulptur Die Drei Grazien und natürlich zahlreiche schottische Meisterwerke. In der Scottish National Portraitgallery erwarten Sie die Portraits von Schotten und Schottinnen der Vergangenheit bis in unsere Zeit. Im stillvollen Ambiente der Scottish National Gallery of Modern Art – mit ihrem reizvollen Skulpturengarten – moderne und zeitgenössische Kunstwerke. 0131 62 46 200, www.nationalgalleries.org/visit/deutsch/


Natürlich gibt es noch viel mehr Sehenswürdigkeiten. Diese können hier natürlich nicht alle erwähnt werden. Einfach nach Edinburgh reisen und alles selbst erkunden.
Nun zu den Lokalitäten
Am ersten Abend sind wir alle (ohne Felix, der noch in der Luft war) eingekehrt im „Nicholson´s“ ganz in der Nähe des Hotels am HAYMARKET. Dort kann man gut essen und trinken.
11-14A West Maltland Street, West End, Edinburgh, 0131 2282537United Kingdom
An den anderen Abenden haben sich immer mehrere Gruppen gebildet, um die Gastronomie zu erkunden.
Zu empfehlen ist (der Tipp kam von Ralf) das Restaurant „Devil´s Advocath“. Um es zu erreichen, muss man eine Menge Treffen steigen können. Es lohnt sich aber auf jeden Fall.
9 Acvocates Close, Edinburgh, EH 1 1ND, 0131 225 4465
Am letzten Abend ist noch einmal eine große Gruppe im Italian Restaurant „Mia“ eingekehrt. Das hat allen sehr gut gefallen. Eine kleine Gruppe unter Führung von Gisela und Kim hatte das Restaurant zwei Tage vorher schon mal aufgesucht.
Die Rückreise haben wir alle zufrieden am 28.5.2014 angetreten.
Was war sonst noch?
Peter bestand darauf, während des Aufenthalts in Edinburgh als „Sir Peter von Baur“ angesprochen zu werden. Karin meinte dazu, viel besser klingen würde „Sir Peter of power“.
„Ich kenn mich aus in Geometrie“1: Peter zu Karin, als er ihr erklärt hat, in welcher Gegend der Toskana er zusammen mit Ehefrau Ulla Urlaub machen wird.
Renke hat Edinburgh und Umzu mit dem Fahrrad erkundet.
„Da gibt es doch nur Museen“. Ralf zu Museumskenner Manfred. Ralf wurde sofort von ihm mündlich zur Ordnung gerufen.
Felix und Ole haben sich traditionell ins Meer gestürzt. Entsprechende Fotos beweisen das. Mir wäre das entschieden zu kalt gewesen.
Das traditionelle Abschlusstreffen findet bei Gisela und Horst-Dieter statt. Ole kümmert sich um das Fotobuch. Ganz herzlichen Dank dafür!!
Es ist wohl nur ein Gerücht, dass es beim nächsten Marathon nach Alaska geht. Der Lauf findet am 21.6.2015 in Anchorage statt.

1Frei nach Heinz Erhardt.

Bilder von Robert B., Renke, Dieter und Manfred. Bericht folgt die Tage!

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