Berlin, Berlin – immer wieder Berlin!

von Klaus Hempen

<Deike K.-B.> Kaum war der Berlin Marathon im letzten Jahr beendet, entschieden sich einige Personen unserer Gruppe euphorisch auf die Startplätze für den Jubiläumsmarathon (der 50.!), welcher im Jahr 2024 stattfinden sollte, zu bewerben. Susanne und meine Wenigkeit hatten unsere Plätze bereits wegen unserer Zeiten durch die Qualifikation in unserer Altersklasse sicher und konnten somit entspannt sein. Für die anderen hieß es Hoffen.

Fast alle hatten ein paar Wochen später die Zusage in ihrem Postfach und schmiedeten voller Vorfreude erste Pläne.
Hatten wir alle für das kommende Jahr zunächst andere Ziele, rückte der Marathon erstmal in weite Ferne. Gab es doch erstmal andere Hürden zu überwinden (z.B. Rennsteig ;))

Mitte Juni fragten wir uns dann erstmalig, wie wir am besten (gemeinsam) für den Marathon trainieren könnten. Ich hatte mich in diesem Jahr dafür entschieden, relativ strikt nach Plan (netterweise von Marcel zur Verfügung gestellt) zu trainieren. Der Plan ließ sich glücklicherweise auch in meinen normalen Wochenablauf, inklusive des LSF Bahntraining, integrieren. Die letzten langen Läufe musste keiner von uns alleine absolvieren, denn Katja, Knut und Maurice hatten sich noch Last-Minute-Startplätze organisieren können. Irgendjemand war immer am Start!

In der Woche vorm Marathon, fix die App heruntergeladen, alle möglichen Bekannten und natürlich LSF‘ler beim Tracking eingerichtet, machte sich so langsam die Aufregung breit.

Für einen Teil der Gruppe ging es am Samstagmorgen um 7:00 Uhr mit dem Zug los, der Rest reiste mit Katja im Auto an. Um gemeinsam zur Messe gehen zu können, wartete die Reisegruppe 1 auf die Nachzügler im Hotel und man setzte sich nach deren Anreise gemeinsam mit der Bahn in Bewegung Richtung Tempelhofer Flughafen. Alle zusammen waren wir dann doch eine nette, kleine Reisegruppe.

Im Flughafen war die Atmosphäre wieder eine ganz Besondere. Es bewegen sich einfach Massen an Menschen in dieselbe Richtung. Alle mit dem Ziel am nächsten Tag 42,195 km durch Berlin zu rennen. Ausweis und digitalen Startpass gezückt, befanden wir uns nach wenigen Minuten alle im Besitz einer Startnummer und natürlich des obligatorischen Bändchens um den Arm: Juhuu geschafft! Kurz noch ein paar Goodies auf der Messe abgegriffen und immer wieder gewundert, was es alles an Laufgadgets gibt – manches braucht man mehr, anderes weniger ;-)

18 Personen haben sich am Abend beim Italiener eingefunden, teils LSF’ler, aber auch viele Bekannte, die gemeinsam einen netten Abend verbringen wollten. Nach dem Essen gingen wir (kaputt vom Tag) fix ins Hotel, denn der Wecker sollte am nächsten Morgen bereits um 05:30 Uhr klingeln.

Um 06:00 Uhr hieß es dann antischen, lecker Frühstück :-D Wahnsinn, wie viele Leute um 6:00 Uhr morgens im Hotel beim Frühstück saßen. An Ruhe und Gemütlichkeit war definitiv nicht zu denken. Für Erheiterung sorgten auch die Leute, die zum Frühstück bereits ihr komplettes Racedress inkl. Shades und Maleroverall anhatten, naja jeder so wie er mag.

Susanne, Steffen und ich hatten bereits um 09:15 Uhr unseren Start, sodass wir uns vom Rest der Gruppe verabschiedeten und uns zusammen mit meinem Mann Richtung Start begaben. Dort noch Maurice aufgegabelt, gingen wir schnell rein, da die Zeit doch knapp wurde und es unwahrscheinlich voll im Eingangsbereich war: Teilnehmerrekord eben :)

Mit Blick auf die Uhr stellten wir fest, dass wir uns etwas beeilen mussten, weil der Startbereich doch relativ weitläufig ist. Angekommen sortierten wir uns in unsere Startblöcke, Steffen in Block B, ich in C und Susanne und Maurice hinter uns. Ich stand somit allein zwischen den Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, einfach irre, wo die alle herkommen.

Vorm Start die typischen Pseudo-Aufwärmübungen gemacht (es war mit 7 Grad Außentemperatur ganz schön kalt), vergingen die Minuten bis zum Start super schnell. Startschuss von Lena Gehrke und ab auf die Strecke. Jedes Mal wieder ein verrücktes Gefühl auf die Siegessäule, die in der Sonne glänzt, zuzulaufen.

Für uns alle war der Marathon wieder Mal ein unvergessliches Erlebnis. Allein schon die Stimmung an der Strecke ist einmalig. Überall Bands, jubelnde Leute und ganz viel Liebe :) Ich hatte mit meinem Mann auch noch einen besonderen Support an der Strecke, konnte ich ihn an sechs (!) Stellen sehen, das hat mir sehr geholfen.

Im Ziel angekommen, kamen mir erstmal die Tränen, dieses Gefühl kann man einfach schlecht beschreiben. Ist es die Last, die von einem fällt, der Stolz, es geschafft zu haben oder die Erleichterung – ich weiß es nicht ?!

Medaille um den Hals, Proviantbeutel und alkoholfreies Bier gegriffen, wollte ich schnell zum Treffpunkt, um die anderen in Empfang zu nehmen. Nach mir trudelte Steffen ein und wir setzten uns erstmal in die Sonne und tauschten bei einem kühlen Bier (welches unser Supporter besorgt hat) unsere Erlebnisse von Lauf aus. Nach und nach kam der Rest der Gruppe mit einem Lächeln im Gesicht zu uns, wir umarmten uns alle erleichtert und waren überglücklich.

Als alle am Treffpunkt waren, entschieden wir uns schnell zum Hotel zu fahren, denn es wurde trotz Sonnenschein recht kalt und die Dusche rief! Nach dem Duschen ging es für die Autobesatzung fix nach Hause, da die meisten montags wieder ins Büro mussten. Die Zugbesatzung feierte den absolvierten Marathon noch feucht-fröhlich in den Kneipen und Dönerbuden Berlins.

Berlin! Wir kommen wieder, vielleicht schon im nächsten Jahr!

Liebe Grüße von

Deike :)

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