Mit geschmeidigen Oberschenkeln durch die Lüneburger Heide (aktualisiert mit Beschreibung 4.Tag!!)

von Sabine Schenk

Jetzt mit kompletter Beschreibung inkl. 4.Tag!!!!!

Am 15.05.14 machten sich aus Oldenburg Sabine Schenk, Dagmar Papenfuß, Jürgen Dannemann, Frank Steltenpohl, Reinhard Jacobs, Uwe und Sabine Stein auf den Weg nach Handeloh, um 4 Etappen des Heidschnuckenwegs durch die Lüneburger Heide zu wandern. In Bremen kamen noch Mike Hesse und Michael Schardt dazu.
In Handeloh fanden wir gleich unser „H“ als Wegweiser, das uns die nächsten Tage führen sollte. Auf der Suche nach Heidschnucken machten wir uns also mit Rucksack und guter Laune auf den Weg. Am ersten Tag sollten 17 km gewandert werden. Vorsorglich hatte Frank seinen Rucksack bis oben hin mit Äpfeln, Möhren, Koteletts und Bifis gepackt, um nicht unterwegs zu verhungern. Bald packte er auch noch Liederzettel mit Wanderliedern aus, die nicht bei allen Wanderfreunden auf Gegenliebe stießen.
So tauchten wir ein in die wunderschöne und abwechlungsreiche Landschaft mit kleinen Hügeln, Waldwegen, Bächen, Wacholderbäumen und vor allem Heide. Nur leider wollten die Heidschnucken sich nicht blicken lassen. Sie tauchten nur auf den Speisekarten der Gasthöfe auf als Gulasch, Ragout und Co.
Um die Unterkünfte hatte sich Frank vorher gekümmert und für die erste Nacht in Undeloh gleich ein ganzes Haus für uns gemietet. Die Zimmer waren gemütlich, die Vermieterin sehr nett und so konnten wir bei Schnitzel und kühlem Bier den ersten Tag gemütlich ausklingen lassen.
Am zweiten Tag ging die Wanderung durch den schönsten Teil der Lüneburger Heide: nach Wilsede. Wilsede ist ein Ort mitten in der Heide, fernab von Autoverkehr und mit kleinen Reetdachhäusern. Hier verbrachten wir eine wunderschöne Mittagspause mit Maibowle, Erdbeeren und Apfelkuchen, mal mit Kalorien, mal ohne. Kurz danach waren wir am „Teufelsgrund“ angekommen, den Sabine Schenk später immer nur die „Höllenschlucht“ nannte. Es ist ein Aussichtspunkt tief runter in Heide- und Wacholderlandschaft bei absoluter Ruhe – nein, „unseren“ Kuckuck hörten wir auch hier. Er – vielleicht waren es doch mehrere - hat uns die ganzen vier Tage begleitet.
Abends trafen wir in Niederhaverbeck ein, wo auch Friedhelm Schmidt zu unserer Gruppe stieß. Beim Abendessen teilte sich die Gruppe, zum Glück gab es zwei Gaststätten in dem Ort, so konnten alle ihre Essenswünsche erfüllt bekommen. Beim „Heidegeist“ fanden wir uns aber alle wieder zusammen.
Der dritte Tag unserer Wanderung führte uns nach einem ausgiebigen Frühstück nach Bispingen. In der Hoffnung wieder Maibowle und Erdbeeren unterwegs genießen zu können, machten wir uns frohgemut auf den Weg. Unterwegs kam uns ein Radfahrer entgegen, der uns „geschmeidige Oberschenkel“ wünschte, was natürlich Lacher auf unserer Seite auslöste. Ab dem Zeitpunkt war das unser Motto für die Wanderung geworden und die Idee kam auf, das als neuen Läufergruß einzuführen. Und heute haben wir sogar die Heidschnucken entdeckt. Es gibt sie also doch lebendig!
Leider gab es unterwegs nur eine laute Gaststätte direkt an einer verkehrsreichen Kreuzung mit Kaffee aus Pulver und keinen ruhigen Picknickplatz, so dass wir nach wieder 17 gewanderten Kilometern müde und hungrig am Nachmittag in Bispingen ankamen. Hier haben wir gleich das nächste Eiscafé gestürmt und die meisten haben sich erst einmal danach ein Mittagsschläfchen gegönnt. Nur Frank, Michael und Reinhard waren nicht kaputt zu kriegen und sind noch mal je 2,5 km zum „Verrückten Haus“ gewandert. Hier ist alles auf den Kopf gestellt und bietet somit eine ganz neue Perspektive. Den dreien hat es sehr gut gefallen.
Abends trafen wir uns beim Pokalspiel wieder und Reinhard und Michael als unsere Ältesten freuten sich über Seniorenbier. Wobei nicht abschließend geklärt werden konnte, wo der Kinderteller aufhört und das Seniorenbier anfängt.
Leider haben mal wieder die Falschen verloren. Zum Trost gab es vom Kellner noch „Julischka“ für alle Dortmund Fans – Frank ging deshalb leer aus.

Am letzten Tag unserer Wanderung mussten sogar 20 km überwunden werden. Mittlerweile taten dem ein oder anderen die Füße weh, es gab die ersten Blasen, die aber mit Cranberries behandelt wurden, da ja Cranberries gut für die Blase sein sollen ...
Die Landschaft veränderte sich, es gab nicht mehr so große Heideflächen, sondern mehr Mischwald mit kleinen Trampelpfaden und „Ameisenstraßen“. Später ging es ein Stück an der Autobahn entlang und auch am „Heide-Park“, wo an diesem Sonntag ein Bikertreffen stattfand, das leider auch mit viel Motorenlärm verbunden war. Wir hatten eigentlich gehofft, beim Heidepark einen Kaffee trinken zu können, aber Menschenauflauf und Lärm haben uns verscheucht. Beim nächsten Campingplatz hatte das Café Mittagspause und so hatten wir auch heute wenig Pause.
In Soltau Nord beim Bahnhof gab es zum Glück doch noch die Möglichkeit, sich etwas zu stärken, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.
Die vier Tage waren wunderschön, mitten in der Natur den ganzen Tag in meist völliger Ruhe zu wandern und zu schauen, die vielen unterschiedlichen Pflanzen und Blumen zu bestaunen – der eine mehr, der andere weniger - hat einen ganz besonderen Erholungswert, der auch noch einige Tage danach anhält. Das Wetter hat auch sehr gut mitgespielt. Als wir im Zug saßen, fing es an zu regnen. Aber wie Frank so schön sagte: “Das Glück ist mit die Dummen“. Die Dummen werden nächstes Jahr wieder eine Wanderung unternehmen, die Planung liegt wieder bei Sabine. Vielen Dank noch mal an Sabine und Frank für das Organisieren. In diesem Sinne: Geschmeidige Oberschenkel!

 

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