Mal Watt anderes
<Von Michael Bamberger>Für mich einer der schönsten - weil außergewöhnlichsten - Läufe - ist die 8. Etappe des Nordseelaufs, gesponsort von der EWE. Früh aufstehen um 4:30h hieß es für mich, denn ein erstes kurzes Frühstück sollte schon noch sein. Und die Picknick-Utensilien für die 8-stündige Aufenthaltsdauer auf Neuwerkwollten auch noch verstaut werden. Um 5:30 h war dann Abfahrt, zusammen mit meiner Frau. Geparkt wurde - wie wohl allgemein üblich für die Etappenläufer - in der Nähe des Zieleinlaufs in Cuxhaven. Weiter gings mit einem Pendelbus zum Fähranleger, wo nach und nach mehr als 300 Personen die erste Überfahrt nach Neuwerk mitmachen wollten. Die meisten davon natürlich die Wattläufer, ergänzt von Begleitpersonen und Tagestouristen.
Nach knapp anderthalb Stunden Schifffahrt legten wir auf Neuwerk an und machten uns auf eeinen kurzen Fußmasch zum Gutshof Fock, der traditionsgemäß seine mit Stroh gefüllten Scheunen den Läufern und Begleitpersonen für diesen Tag zur Verfügung stellt. Das Wetter war bis zu diesem Zeitpunkt noch sehr durchwachsen, zwar nicht mehr regnerisch und feucht wie in der Nacht, aber auch nicht besonders vielversprechend. Das änderte sich jedoch zur Mittagszeit, als immer mehr blauer Himmel sich blicken ließ und es sehr angenehm wurde. Auch der Wind der Stärke um 4 Beaufort herum wurde als nicht mehr so unangehem empfunden. Nach dem 2. Frühstück aus dem Picknickkorb machten wir uns auf zu einer Inselumrundung, die wir in gemütlichem Schlenderschritt mit einigen Pausen in 2 Stunden erledigten. Lachmöwen und Austernfischer waren allerdings wenig begeistert von unserer Anwesenheit und attakierten uns heftig. Die Seehundheuler wirkten dagegen eher gelangweilt von uns und warteten wohl eher auf das Fressen, mit dem sie ihre Mütter erwarteten.
Am späteren Nchmittag war es dann schon wieder vorbei mit dem schöneren Wetter. Es zog sich zu und die zunächst hoffnungsvolle Stimmung wich einer trügerischen Vorahnung. Gegen 17:00 h fielen dann die ersten vereinzelten Regentropfen. Das Warmmachen für die Walker gegen 17:20 h fand dann aufgrund der zunehmenden Nässe von oben auch nur einen bedingten Zuspruch. Ziemlich pünktlich um 17:45 h starteten diese dann auch. Eine Viertelstunde später machten sich dann 408 Läufer und 276 Läuferinnen auf die letzte Etappe des Nordseelaufs von Neuwerk nach Cuxhaven über das inzwischen fast trockengefallene Watt. Im Vergleich zum Vorjahr war die Strecke dieses Mal wesentlich nasser und die Priele auch etwas tiefer, einmal sogar bis zum Knie, was beim einen oder anderen zu einem wohl unfreiwilligen Vollbad führte, allerdings zur verhaltenen Freude der Mitläufer. Teilweise unangenehm war der Wind von 4 Bf, der lange Zeit von schräg vorne kam, bevor er auf dem letzten Viertel der Strecke dann durch die Laufrichtungsänderung von schräg hinten etwas schob. Der zum Teil peitschende Nieselregen wurde von mir weniger unangenehm empfunden als von meiner Frau, die schon anderthalb Stunden vor den Läufern mit den anderen Begleitpersonen und Tagesgästen mit dem Wattwagen nach Sahlenburg gestartet war. Dort mussten dann gut 40 Personen ca. 1 Stunde auf Taxis warten, die sie zum Ziel an die Strandpromenade nach Cuxhaven brachten. So war meine Frau gerade 5 Minuten vor mir am Zielbereich. Die letzten 400 m gingen dann erst durch knöcheltiefen Schlamm, bevor es auf den Strand ging, wo noch einmal 300 m durch ebenso tiefen und schweren Sand zu laufen waren. Mit meiner Zeit bin aufgrund der nur 20tägigen Vorbereitungszeit - wegen einer Nervquetschung im Rücken auf der ersten Etappe des Ossilaufs - und einer dadurch bedingten 4wöchigen Laufpause durchaus zufrieden. Im nächsten Jahr findet der Lauf eine Woche später am 28. Juni 2014 statt. Von mir ist auf jeden Fall ganz stark geplant, wieder daran teilzunehmen.